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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Akustik

Facility Management: Empfangs- und Kontaktzentrum » Geschäftsprozesse » Akustik

Gestaltung, Steuerung und Optimierung der Raumakustik im First-Contact-Bereich

Gestaltung, Steuerung und Optimierung der Raumakustik im First-Contact-Bereich

Das betriebliche Kontakt- und Empfangszentrum ist ein multifunktionaler Raum mit hoher Frequenz und sensibler Funktion: Hier treffen Besuchende, Liefernde, Bewerbende, Dienstleister und Mitarbeitende aufeinander. Gleichzeitig erfüllt der Empfang Aufgaben in den Bereichen Sicherheit, Service, Kommunikation und Markenwirkung. Eine oft unterschätzte, aber entscheidende Rolle spielt dabei die Raumakustik. Schlechte akustische Verhältnisse führen zu Störungen, Verständigungsproblemen, mangelnder Diskretion oder akustischer Belastung des Empfangspersonals. Eine gezielte akustische Planung ist daher Bestandteil der funktionalen und gestalterischen Qualität jedes Empfangsbereichs.

Akustik ist im betrieblichen Kontakt- und Empfangszentrum ein entscheidender Erfolgsfaktor für Nutzererlebnis, Servicequalität und Betriebssicherheit. Sie beeinflusst nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Wahrnehmung von Professionalität, Diskretion und Marke. Nur durch frühzeitige, interdisziplinär abgestimmte und messbar geplante Akustikkonzepte gelingt es, den Empfangsbereich zu einem funktionalen, angenehmen und leistungsfähigen Raum zu machen – für Besuchende wie Mitarbeitende gleichermaßen.

Zielsetzung akustischer Optimierung im Empfang

  • Sicherstellung klarer Sprachverständlichkeit bei hoher Nutzerfrequenz

  • Gewährleistung von Diskretion im Gespräch mit Besuchenden

  • Reduktion von Störgeräuschen und Nachhallzeiten

  • Schutz des Empfangspersonals vor Dauerlärm und Konzentrationsverlust

  • Verbesserung der Wahrnehmung von Marke, Servicequalität und Sicherheit

Herausforderungen in der Akustik von Empfangszonen

Herausforderung

Wirkung im Alltag

Hohe Nachhallzeiten

Verständigungsprobleme bei Telefonaten und Gesprächen

Störschall durch Laufwege

Konzentrationsverlust, akustische Unruhe

Glatte, harte Oberflächen

Schallreflexionen, „hallenartiger“ Klang

Parallelführung von Services

Übersprechung bei mehreren gleichzeitig stattfindenden Dialogen

Offene Raumkonzepte

Mangelnde akustische Abgrenzung zu Wartezone oder Lobby

Akustische Anforderungen und Normbezug

  • DIN 18041: „Hörsamkeit in Räumen“ (Planungsgrundlage für öffentliche Bereiche)

  • ASR A3.7: Technische Regeln für Arbeitsstätten: Lärm

  • DGNB / LEED-Kriterien: Anforderungen an akustische Qualität und Raumkomfort

  • Barrierefreiheit: gute Sprachverständlichkeit als Bestandteil inklusiver Gestaltung

Gestaltungselemente zur akustischen Optimierung - Absorption

  • Schallabsorbierende Deckenfelder (z. B. mineralische Akustikdecken, Baffles)

  • Wandabsorber in CI-Farben oder als akustisch wirksame Bilder

  • Textile Elemente (Vorhänge, Polstermöbel, Bodenbeläge)

  • Deckensegel oder Raumteiler mit Absorptionsfunktion

Zonierung und Abschirmung

  • Akustische Trennung von Wartebereich und Arbeitsplätzen (z. B. durch Glastrennwände, Möblierung)

  • Diskretionspaneele oder Akustiktrennwände zwischen Arbeitsplätzen

  • Sichtschutz und Abstand an Counterplätzen zur Wahrung der Privatsphäre

Schallschutz und Dämmung

  • Schalldichte Türen zum Backoffice

  • gedämpfte Bodenbeläge (z. B. textiler Verbundbelag)

  • kontrollierte Anbindung an laute Technikzonen (z. B. automatische Türen, Aufzugshallen)

Integration in die Planung

  • Frühe Abstimmung zwischen Innenarchitektur, TGA und FM

  • Definition eines akustischen Zielwerts (z. B. Nachhallzeit < 0,5 s)

  • Simulation und Berechnung über Akustiksoftware (z. B. CadnaR)

  • Mock-Up oder Testflächen bei kritischen Projekten

  • Abnahmeprüfung mit Messprotokoll zur Raumakustik bei Fertigstellung

Betrieb und FM-relevante Aspekte

  • Wartung von Akustikelementen (z. B. Reinigung von Deckensegeln)

  • regelmäßige Prüfung auf Beschädigung, Verschmutzung oder Demontage

  • FM-Dokumentation: Absorberflächen, Hersteller, Reinigungsrichtlinien

  • Integration akustisch sensibler Bereiche in Flucht- und Notfallkonzepte (z. B. Sprachalarme verständlich?)

  • Schulung von Empfangspersonal zu akustisch günstigem Verhalten (Sprechabstand, Rückzugsnutzung)

Erfolgsfaktoren

Erfolgsfaktor

Wirkung

Frühe akustische Zieldefinition

Planungssicherheit, klare Zielwerte

Verbindung von Gestaltung und Funktion

Akustikelemente als CI-gestalterisches Mittel

Flexibel nutzbare Rückzugszonen

Entlastung bei Vielverkehr

Messbare Qualitätskontrolle

Entlastung bei Vielverkehr

FM-Inventarisierung

Wartbarkeit und Nachvollziehbarkeit sichern