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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Empfangsdienstleistungen: Kalkulationsrelevante Aspekte

Facility Management: Empfangs- und Kontaktzentrum » Strategie » Ausschreibung » Kalkulation

Kalkulation sowie wichtige Rahmenpunkte für die Empfangsdienstleistung

Kalkulation sowie wichtige Rahmenpunkte für die Empfangsdienstleistung

Für einen Empfangsdienst mit 3 gleichzeitigen Mitarbeitenden über 14 Stunden täglich (6:00–20:00 Uhr), 5 Tage/Woche, ergibt sich ein erheblicher Personalbedarf, der in Summe rund 910 Personen-Stunden/Monat ausmacht. Bei Stundensätzen von ~28–35 € (Standard-Empfang) bzw. ~35–40 € (höhere Anforderungen) kommt man schnell auf 25.000–35.000 € pro Monat, je nach Region und Leistungsumfang. Ein Pauschalvertrag kann die Risiken (Krankheit, Urlaub) auf den Dienstleister verlagern. Damit bleibt jederzeit die geforderte Besetzung gewährleistet. Entscheidend ist eine saubere Leistungsbeschreibung mit klaren Schnittstellen (Sicherheit, IT, Telefonzentrale) sowie regelmäßige Qualitätskontrollen.

So kann ein externer Dienstleister den professionellen und reibungslosen Empfang sicherstellen – mit transparenten Kosten und Leistungen, sofern Fremdvergabe gewünscht ist.

Leist

Leistungsinhalte, Zeitmodelle und Standortfaktoren differenziert betrachten

Typische Aufgaben eines Empfangsteams - Besucherempfang und -registrierung

  • Begrüßung der Gäste, Ausgabe von Besucherausweisen.

  • Einweisung in betriebliche Sicherheitsvorschriften (z. B. Tragen von Besucherausweisen, Verhaltensregeln).

  • Erfassung in einem Besuchermanagement-System.

Telefonzentrale und Vermittlung

  • Annahme externer Telefonanrufe, ggf. Weiterleitung an Ansprechpartner im Haus.

  • Interne Kommunikation mit Abteilungen (z. B. Sicherheitsabteilung, Sekretariat).

  • Mehrsprachigkeit (Englisch, Deutsch) je nach Bedarf des Unternehmens.

Post- und Paketannahme

  • Entgegennahme eingehender Sendungen (Briefe, Pakete, Kurier).

  • Erste Sortierung, ggf. Lagerung bis zur Abholung.

  • Dokumentation besonderer Lieferungen (z. B. Express, Einschreiben).

Zutrittskontrolle

  • Bedienung elektronischer Schranken, Drehkreuze oder Schließanlagen.

  • Überwachung von Kamera- oder Meldesystemen (sofern gewünscht und vertraglich vereinbart).

  • Kooperation mit eventuellem Werkschutz oder Sicherheitsdienst.

Administrative und Backoffice-Aufgaben

  • Termin- und Raumverwaltung für Konferenzbereiche.

  • Unterstützung bei kleineren Bürotätigkeiten (z. B. Ausstellen von Besuchsausweisen, Protokollierung von Besucherzahlen, Einholung von Unterschriften).

  • Eventuell Koordination von Dienstleistern (z. B. Taxi, Hotel) für Besucher.

Schichtmodell und Personalplanung

Da das Unternehmen an 5 Tagen pro Woche von 6:00 bis 20:00 Uhr durchgängig 3 Empfangsmitarbeitende vor Ort haben möchte, sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:

Tagesarbeitszeit pro Person

  • Jeder Mitarbeiterin kann z. B. in einer 8-Stunden-Schicht (ggf. inkl. Pausen) arbeiten.

  • Um den Zeitraum von 14 Stunden lückenlos abzudecken, muss das Dienstleister-Personal in sich überlappenden Schichten geplant werden, z. B.: Frühschicht: 6:00–14:00 Uhr

  • Spätschicht: 12:00–20:00 Uhr

  • Zwischen 12:00 und 14:00 Uhr ist ein Overlap (6 Personen-Stunden pro Tag), damit weiterhin 3 Personen parallel anwesend sind.

  • Bei 3 parallel benötigten Kräften entsteht ein detaillierter Schichtplan, der Urlaubsvertretungen, Pausen und Ausfälle (Krankheit) einkalkulieren muss.

Urlaubs- und Krankheitsvertretung

  • In der Regel stellt der Dienstleister bei einem solchen Einsatz noch zusätzliche Reservekräfte (Backups) bereit, um Personalausfälle zu kompensieren.

  • Die Kosten hierfür können entweder in einer All-inclusive-Kalkulation enthalten sein oder als Zuschlag berechnet werden.

Gesamtstundenzahl

  • Täglich: 14 Stunden × 3 Personen = 42 Personen-Stunden pro Tag

  • Wöchentlich (Mo–Fr): 42 × 5 = 210 Personen-Stunden

  • Monatlich (ca. 4,33 Wochen): ~210 × 4,33 = ~910 Personen-Stunden/Monat

Kostenkalkulation durch einen externen Dienstleister - Stundensatz-Ansatz

Viele Sicherheits- und Empfangsdienstleister rechnen auf Stundenbasis ab. Ein typischer Netto-Stundensatz (in Deutschland, 2025) für qualifizierte Empfangskräfte (inkl. Lohnnebenkosten, Verwaltung, Marge des Dienstleisters) bewegt sich im Bereich von:

  • 28–35 €/h für Standard-Empfangsdienste (Deutsch + einfaches Englisch).

  • 35–40 €/h (oder mehr) bei erweiterten Anforderungen (z. B. sehr gutes Englisch/Fremdsprachen, IT-Kenntnisse, zusätzliche Sicherheits- oder Brandschutzausbildung).

Beispielkalkulation (bei ~30 €/h als Richtwert):

  • 210 Personen-Stunden/Woche × 30 €/h = 6.300 €/Woche

  • Monat (durchschnittlich 4,33 Wochen) → 6.300 × 4,33 ≈ 27.300 €/Monat

Das ist eine erste Richtschnur, kann sich aber nach oben oder unten bewegen, abhängig von:

  • Vertragslaufzeit (Langzeitverträge führen zu besseren Konditionen).

  • Tatsächlicher Qualifikation und Sprachanforderung.

  • Regionale Lohnunterschiede (z. B. in Ballungsräumen wie München, Frankfurt höhere Sätze).

  • Zusätzliche Leistungen (z. B. Lieferung von Software, Hardware, Uniformen).

Monatspauschale

Alternativ kann der Dienstleister einen Pauschalpreis pro Monat kalkulieren, der auf den geschätzten Stunden und eventuellen Sonderzuschlägen basiert. Darin können enthalten sein:

  • Personalkosten für die 3 gleichzeitig eingesetzten Empfangskräfte.

  • Backup/Vertretung bei Urlaub oder Krankheit (sofern All-inclusive vereinbart).

  • Administrations- und Managementkosten (z. B. Einsatzplanung, Personalführung).

  • Sachmittel (Uniformen, Namensschilder, ggf. Telefone).

Bei einer Pauschale könnte sich ein realer Korridor von 25.000 € bis 35.000 € netto pro Monat ergeben (für die o. g. 3-fache Besetzung von 6:00 bis 20:00 Uhr, 5 Tage/Woche).

  • Untere Grenze: Einfacherer Standort, einheitliche Deutsch-/Englischanforderung, wenig Publikumsverkehr.

  • Obere Grenze: Hohe Anforderungen an Mehrsprachigkeit, zusätzliche Sicherheitsaufgaben, höheres Lohnniveau in Metropolregionen, Schichtzulagen für Personal, ggf. späte Arbeitszeiten bis 20:00 Uhr.

Zusatzkosten und Einflussfaktoren

  • Mehrsprachigkeit : Wenn eine fließende Zweitsprache (Englisch) für jeden Mitarbeiter gefordert ist, kalkulieren manche Dienstleister einen Sprachzuschlag (+10–20 %).

  • IT-/Backoffice-Aufgaben : Betreuung von Besuchermanagementsystemen, Protokollierung, Terminverwaltung kann höhere Stundensätze bedeuten (Qualifikationen ähnlich einer Büro-/Verwaltungsfachkraft).

  • Uniform oder Corporate Wear : Einige Kunden legen Wert auf repräsentative Kleidung (z. B. Blazer mit Firmenlogo). Entweder übernimmt der Dienstleister die Kosten oder stellt sie dem Auftraggeber in Rechnung (50–100 €/Monat pro Mitarbeiter möglich).

  • Software, Hardware, Zugangssysteme : Falls der Dienstleister auch Empfangssoftware bereitstellt (inkl. Lizenz, Wartung), kann eine monatliche Pauschale anfallen (z. B. 200–500 €/Monat).

  • Spezielle Schulungen : Brandschutz-, Ersthelfer-, Datenschutz- oder Sicherheitsausbildungen. Ggf. Schulungspauschalen (100–300 € pro Mitarbeiter/Jahr).

Vertragliche Gestaltung - Leistungsbeschreibung

  • Definieren, welche Aufgaben im Detail übernommen werden (z. B. Telefonzentrale, Besuchererfassung, Poststelle, Schließdienst?).

  • Mehrsprachige Betreuung oder nur bei Bedarf?

  • Überwachung von Kameras/Alarmanlagen oder reine Weiterleitung an Werkschutz?

Servicelevel und Reaktionszeiten

  • Zeitliche Erreichbarkeit (durchgängig 6:00–20:00 Uhr).

  • Wie schnell sollen Anrufe angenommen werden? Wie schnell Besucher bedient?

Qualitätssicherung

  • Regelmäßige Feedback-Schleifen mit dem Auftraggeber, Zufriedenheitsbefragungen der Besucher, KPI-Reporting.

  • Eskalationswege bei Problemen.

Vertretungsregelung

  • Sichergestellt, dass selbst bei Krankheit/Urlaub stets 3 Personen vor Ort sind (inkl. Pausenzeiten)?

  • Eventuell All-inclusive-Modell, bei dem Ausfallrisiko vollständig beim Dienstleister liegt.

Laufzeit und Kündigung

  • Üblich sind 1–3 Jahre initiale Laufzeit mit Option auf Verlängerung.

  • Ggf. Sonderkündigungsrecht, falls sich der Personalbedarf ändert (z. B. Umstrukturierung im Unternehmen).

Exakte Bedarfsermittlung

  • Tatsächliches Besucheraufkommen und Telefonvolumen erheben.

  • Möglicherweise ist in Randzeiten (z. B. 6:00–8:00 Uhr und 18:00–20:00 Uhr) weniger Personal notwendig. Eine 2-fache Besetzung könnte in Randzeiten genügen, während zur Hauptzeit (8:00–18:00 Uhr) 3 Personen anwesend sind.

Integrationsmöglichkeit mit Werkschutz

  • In manchen Unternehmen werden Empfangs- und Sicherheitsdienste kombiniert. Ist das sinnvoll?

  • Gibt es Synergieeffekte (z. B. ein Sicherheitsmitarbeiter deckt vor allem Zutrittskontrolle und Besucherempfang ab)?

Software-Einsatz

  • Ein digitales Besuchermanagement-System beschleunigt den Check-in-Prozess, spart Personalressourcen und erhöht Sicherheit (Historie, Ausweiserstellung).

  • Eine Telefonanlage mit automatischer Ansage und Weiterleitung kann den manuellen Aufwand verringern.

Mehrwertdienste

  • Das Empfangsteam könnte zusätzlich Konferenzräume koordinieren, Catering-Bestellungen für Meetings organisieren, Hilfestellung für externe Gäste geben (Hotelbuchung, Taxi).

  • Solche Zusatzaufgaben erhöhen den Mehrwert, aber auch die benötigte Qualifikation bzw. den Zeitaufwand.

Transparente Kommunikation

  • Wöchentliche oder monatliche Abstimmungen mit dem Dienstleister, um sicherzustellen, dass 3 Personen simultan verfügbar sind und Qualität/Kundenzufriedenheit stimmt.

  • Bei Problemen (z. B. zu wenig Personal in Spitzenzeiten) sollten rasche Nachsteuerungen erfolgen.