Empfang: Mustergefährdungsbeurteilung
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Muster-Gefährdungsbeurteilung für den Empfangsbereich
Die Gefährdungsbeurteilung für den Empfangsbereich identifiziert zahlreiche potenzielle Gefährdungen, darunter physische, ergonomische, psychische, organisatorische und technische Risiken. Insbesondere die hohe Besucherfrequenz, die Rolle der Zugangskontrolle, die psychische Belastung im Schichtdienst und datenschutzrechtliche Anforderungen prägen das Risikoprofil. Durch die vorgestellten technischen (z. B. Zutrittskontrolle), organisatorischen (z. B. Notfallpläne, klare Zuständigkeiten, Checklisten) und personenbezogenen (z. B. Schulungen, Stressbewältigungs- und Deeskalationstrainings) Schutzmaßnahmen kann das Unfall- und Gesundheitsrisiko erheblich reduziert werden. Regelmäßige Unterweisungen, Notfallübungen sowie Prüfungen (z. B. Brandschutz, Datenschutz, elektrische Sicherheit) stellen sicher, dass die Maßnahmen dauerhaft wirken und angepasst werden können, wenn sich Rahmenbedingungen ändern. Auf diese Weise gewährleistet das Unternehmen nicht nur die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten und Besucher, sondern erfüllt auch die gesetzlichen Vorgaben und fördert ein positives Unternehmensimage, indem es einen professionellen und sicheren Empfangsbereich betreibt.
Sicherheitsrelevante Aspekte im direkten Kundenkontakt erkennen
Grundlagen
Der Empfangsbereich eines Industrie-Großunternehmens ist die zentrale Anlaufstelle für Besucher, Lieferanten und Mitarbeitende. Durch die hohe Kontaktzahl mit betriebsfremden Personen und vielfältige Aufgaben (Zugangskontrolle, Besucherregistrierung, Postannahme, Telefonzentrale etc.) bestehen unterschiedliche Gefährdungen. Diese Gefährdungsbeurteilung dient der systematischen Erfassung, Bewertung und Minimierung aller relevanten Risiken.
Überblick über den Empfangsbereich
Arbeitsplatzsituation: Empfangstresen, Schreibtisch- und Computerarbeitsplätze, Wartebereich für Besucher, ggf. Drehtür-/Drehkreuz-Anlagen, elektronische Zutrittskontrolle.
Personal: In der Regel 3–4 Empfangsmitarbeitende im Schichtdienst (ggf. 24/7 oder zumindest von 6:00–20:00 Uhr), gelegentliche Aushilfen.
Besucherverkehr: Hohe Frequenz an Externen (Geschäftspartner, Bewerber, Lieferanten). Zutrittsausweise, -berechtigungen und Registrierungen gehören zum Alltag.
Organisatorisches: Koordination mit Sicherheits- bzw. Werkschutz, Facility Management, Personalabteilung und IT-Abteilung (bei elektronischen Systemen).
Physische Gefährdungen: Stolper-, Rutsch-, Sturzgefahren (SRS)
Ursachen: Feuchtigkeit/Nässe im Eingangsbereich, lose Kabel, ungesicherte Teppichkanten, schlecht beleuchtete Zonen.
Schaden: Prellungen, Verstauchungen bis hin zu Frakturen.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel.
Gewalt durch Dritte
Ursachen: Aggressive Besucher, unbefugtes Eindringen, Versuch eines Überfalls.
Schaden: Körperliche Übergriffe, psychische Belastungen, Sachschäden.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Selten, aber potenziell hohes Schädigungsrisiko.
Manuelles Heben und Tragen
Ursachen: Annahme von schweren Paketen, ungeeignete Hilfsmittel, falsche Technik.
Schaden: Muskel-Skelett-Beschwerden (Rücken, Bandscheibenprobleme).
Eintrittswahrscheinlichkeit: Je nach Lieferaufkommen.
Notfälle / Erste Hilfe
Ursachen: Medizinischer Zwischenfall bei Mitarbeitenden oder Besuchern, Unfall, Sturz.
Schaden: Gesundheitsgefahr bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Gering, aber ernsthafte Folgen.
Ergonomische Gefährdungen - Ungeeignete Arbeitsplatzgestaltung
Ursachen: Falsche Bildschirmhöhe, unzureichendes Mobiliar, ungünstige Sitz-Steh-Verhältnisse.
Schaden: Chronische Muskel-Skelett-Erkrankungen, Nacken- und Rückenschmerzen.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Hoch, bei kontinuierlicher Fehlhaltung.
Monotonie / einseitige Belastung
Ursachen: Lange Sitzphasen, repetitive Arbeiten, Mangel an Bewegungswechsel.
Schaden: Konzentrationsmängel, Verspannungen.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel.
Psychische Belastungen - Stress und Multitasking
Ursachen: Hoher Besucherandrang, gleichzeitige Telefonanrufe, Zeitdruck, Konfliktsituationen mit Besuchern.
Schaden: Erschöpfung, Fehleranfälligkeit, psychosomatische Beschwerden.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel bis hoch.
Schichtarbeit
Ursachen: Nacht- und Wechsel-Schichten, kurze Ruhezeiten, soziale Isolation.
Schaden: Schlafstörungen, kardiovaskuläre Risiken, psychische Belastung.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Hoch für Mitarbeitende, die regelmäßig im Schichtdienst sind.
Konflikte / Aggression
Ursachen: Unzufriedene Besucher, Kommunikationsprobleme, unklare Anweisungen.
Schaden: Nervliche Belastungen, Angststörungen.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel.
Organisatorische Gefährdungen - Unklare Zuständigkeiten
Ursachen: Fehlende Schnittstellenabsprachen mit Werkschutz, Logistik, HR.
Schaden: Verzögerte oder falsche Reaktion bei Zwischenfällen (z. B. Notfall).
Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel.
Mangelnde oder unvollständige Notfallpläne
Ursachen: Keine definierte Alarmkette, keine regelmäßigen Übungen, unzureichende Dokumentation.
Schaden: Chaos im Ernstfall, höhere Verletzungs- und Schadensrisiken.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Gering, aber Konsequenzen bei Eintreten gravierend.
Elektrische und technische Gefährdungen - Kabelsalat / defekte Leitungen
Ursachen: Improvisierte Verlängerungsleitungen, fehlende Kabelkanäle, Überlastung von Mehrfachsteckdosen.
Schaden: Stromschlag, Kurzschluss, Brand.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Niedrig bis mittel.
Ausfall / Störung der Zutrittskontrolle
Ursachen: Technische Defekte, mangelhafte Wartung.
Schaden: Sicherheitslücken (unbefugter Zutritt), erhöhter Stress im Personal durch Störungen.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel.
Brand- und Explosionsschutz - Brandgefahren
Ursachen: Defekte elektrische Geräte, unsachgemäßer Umgang mit Deko-Materialien, blockierte Fluchtwege.
Schaden: Personen- und Sachschäden, Evakuierung.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Gering, aber mögliche schwere Folgen.
Evakuierungsproblematik
Ursachen: Keine klaren Anweisungen, Besucher unbekannt im Gebäude, Fluchtwege zugestellt.
Schaden: Verzögerte Rettung, Panik, höhere Verletzungsgefahr.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Gering.
Datenschutz und Datensicherheit - Offenlegung personenbezogener Daten
Ursachen: Offen einsehbare Besuchslisten, ungesicherte Dokumente, unsachgemäße Softwarenutzung.
Schaden: DSGVO-Verstöße, Image-Schaden, Bußgelder.
Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel.
Erweiterte Bewertung nach Eintrittswahrscheinlichkeit, Schadensausmaß und Dringlichkeit
Zur besseren Priorisierung wurde jede Gefährdung hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit (E) und Schadensausmaß (S) bewertet, um eine Risikostufe (R) zu ermitteln.
Beispiel-Risikostufen:
R = E x S (Eintrittswahrscheinlichkeit x Schadensausmaß)
Skala jeweils: 1 = niedrig, 2 = mittel, 3 = hoch
Erläuterung zu den Dringlichkeitsstufen:
Sehr hoch: Maßnahme unverzüglich umsetzen
Hoch: Umsetzung innerhalb kurzer Frist (1–3 Monate)
Mittel: Umsetzung mittelfristig (3–6 Monate)
Gering: Umsetzung langfristig oder im Rahmen einer kontinuierlichen Verbesserung
Gefährdung | E (1-3) | S (1-3) | R (E×S) | Dringlichkeit | Bemerkung (Kurzmaßnahme) |
---|---|---|---|---|---|
Stolper-, Rutschgefahr | 2 | 2 | 4 | Hoch | Bessere Matten, Kabelkanäle, regelmäßige Kontrolle |
Gewalt durch Dritte | 1 | 3 | 3 | Hoch | Alarmknopf, Deeskalationstraining, Zusammenarbeit Werkschutz |
Manuelles Heben/Tragen | 2 | 2 | 4 | Mittel | Lastenbegrenzung, Sackkarren, Schulung |
Notfälle/Erste Hilfe | 1 | 3 | 3 | Sehr hoch | AED, Ersthelfer, Notfallplan |
Ergonomische Fehlhaltung | 3 | 2 | 6 | Hoch | Höhenverstellbare Tische, regelmäßige Unterweisungen |
Monotonie am Arbeitsplatz | 2 | 1 | 2 | Mittel | Aufgabenrotation, Pausenregelungen |
Stress und Multitasking | 2 | 2 | 4 | Hoch | Zusätzliche Personaleinsatzplanung, Schulungen |
Schichtarbeit | 3 | 2 | 6 | Mittel | Arbeitszeitoptimierung, Gesundheitsangebote |
Unklare Zuständigkeiten | 2 | 2 | 4 | Hoch | Betriebsanweisungen, klare Kommunikationswege |
Mangelnde Notfallpläne | 1 | 3 | 3 | Sehr hoch | Erstellung Alarmpläne, Schulung |
Elektrische Gefährdungen (Kabel, defekte Geräte) | 2 | 2 | 4 | Hoch | DGUV-Prüfung, Kabelmanagement |
Ausfall Zutrittskontrolle | 2 | 1 | 2 | MIittel | Wartungsplan, Störungsroutine |
Brandrisiken | 1 | 3 | 3 | Sehr hoch | Brandschutzordnung, Meldeanlage, Feuerlöscher |
Evakuierungsprobleme | 1 | 3 | 3 | Sehr hoch | Besucherlisten, Evakuierungsübungen, Fluchtwege frei |
Datenschutzfehler | 2 | 2 | 4 | Hoch | DSGVO-konforme Besucherverwaltung, Unterweisung |
Infektionsschutz | 2 | 2 | 4 | Mittel | Hygiene-/Abstandskonzept, Desinfektionsspender |
Die folgenden Schutzmaßnahmen folgen dem T-O-P-Prinzip (Technische – Organisatorische – Personenbezogene Maßnahmen).
Physische Gefährdungen - Stolper-, Rutsch-, Sturzgefahren
Technisch: Rutschhemmender Bodenbelag, großflächige Schmutzfangmatten, Kabelkanäle für alle Leitungen.
Organisatorisch: Regelmäßige Bodenkontrolle und Reinigung, sofortige Beseitigung von Hindernissen, Meldeweg für Mängel.
Personenbezogen: Unterweisung zur Aufmerksamkeit, geeignetes Schuhwerk.
Gewalt / Aggression durch Dritte
Technisch: Stiller Alarmknopf, ggf. Trennscheibe (Sicherheitsglas) bei höherem Risikoniveau, gut ausgeleuchteter Eingangsbereich, Videoüberwachung (DSGVO-konform).
Organisatorisch: Enge Abstimmung mit Werkschutz, festgelegte Eskalationsketten.
Personenbezogen: Schulungen zu Deeskalation, Kommunikation in Konfliktsituationen, regelmäßige Notfallübungen mit Rolle des Empfangs.
Manuelles Heben und Tragen
Technisch: Sackkarren oder Handhubwagen verfügbar halten, ausreichend dimensionierte Regale für Pakete.
Organisatorisch: Klare Lastenbegrenzung, Abgrenzung zu Versand-/Logistik-Abteilung, regelmäßige Überprüfung von Hilfsmitteln.
Personenbezogen: Unterweisung in ergonomischem Heben und Tragen, ggf. Pausen zur Rückenentlastung.
Notfälle / Erste Hilfe
Technisch: AED (Defibrillator), Erste-Hilfe-Kasten, Notruftelefone mit Direktwahl.
Organisatorisch: Mindestens eine Ersthelfer-Person im Empfangsteam, klarer Notfallplan (wer alarmiert wen?), Liste relevanter Rufnummern.
Personenbezogen: Regelmäßige Erste-Hilfe-Schulungen, Auffrischungen alle zwei Jahre, Übungsszenarien durchspielen.
Ergonomische Gefährdungen - Fehlhaltungen am Arbeitsplatz
Technisch: Höhenverstellbare Tische und Stühle, ausreichende Beinfreiheit, Blendfreiheit der Monitore, geeignete Beleuchtung.
Organisatorisch: Regelmäßige ergonomische Überprüfung, ggf. Fachkraft für Arbeitssicherheit oder Betriebsarzt einbinden.
Personenbezogen: Unterweisungen zur Arbeitsplatzergonomie, Hinweise zu Körperhaltung und Pausengestaltung, Nutzung von Steh-/Sitz-Dynamik.
Monotonie / einseitige Belastung
Technisch: Bereitstellung von Stehhilfen, Abwechslung in Arbeitsplatzkonfiguration.
Organisatorisch: Aufgabenrotation (z. B. Telefon, Besucherannahme, Ausweisverwaltung), Einplanen kurzer Aktivpausen.
Personenbezogen: Eigenverantwortung fördern (Bewegungspausen, leichte Dehnübungen).
Psychische Belastungen - Stress und Multitasking
Technisch: Einsatz einer effizienten Besuchermanagement-Software, Headsets für Telefonie.
Organisatorisch: Zusätzlicher Personaleinsatz bei bekannten Stoßzeiten, Pausenregelungen strikt einhalten, klarer Aufgabenverteilung (z. B. wer macht Telefon, wer bedient Besucher).
Personenbezogen: Kommunikationstrainings, Zeit- und Stressmanagement-Kurse.
Schichtarbeit
Technisch: Ausreichend beleuchtete Arbeitsplätze in Abend- und Nachtstunden, ergonomische Möbel.
Organisatorisch: Dienstpläne mit geregelten Ruhezeiten (mind. 11 Stunden), Schichtrhythmus im Vorwärtswechsel, Angebote wie Betriebsarztchecks.
Personenbezogen: Aufklärung zu Schlafhygiene und Ernährung, Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen.
Organisatorische Gefährdungen - Unklare Zuständigkeiten
Organisatorisch: Schriftliche Betriebsanweisungen (Wer macht was?), feste Kommunikationswege zwischen Empfang, Werkschutz, Logistik. Regelmäßige Teamsitzungen.
Personenbezogen: Unterweisung in Handbücher, Ermutigung zur Klärung von Unklarheiten.
Fehlende / mangelhafte Notfallpläne
Organisatorisch: Erstellung detaillierter Alarm- und Notfallpläne (Brand, Evakuierung, Amok, Bombendrohung), regelmäßige Übungen, Evakuierungshelfer benennen.
Personenbezogen: Jährliche Unterweisungen zu Notfallmaßnahmen, Drill-Szenarien für kritische Situationen.
Elektrische und technische Gefährdungen - Kabel- und Gerätesicherheit
Technisch: Kabelkanäle, geprüfte Verlängerungsleitungen, FI-Schutzschalter, regelmäßige DGUV-Prüfung (ortsveränderliche Betriebsmittel).
Organisatorisch: Wartungsplan für elektrische Geräte, Kontrolle von Kabeln durch Facility Management, keine private Elektrogeräte am Arbeitsplatz ohne Freigabe.
Personenbezogen: Melden von Schäden, kein eigenmächtiges Reparieren.
Zutrittskontrollsystem
Technisch: Regelmäßige Wartung der Hardware, Redundanz für wichtige Komponenten, Störungsmeldelampe.
Organisatorisch: Vorgehen bei Systemausfall (z. B. manuelle Checklisten, werkschutzgesteuerter Einlass).
Personenbezogen: Ggf. Unterweisung in die Funktionsweise, Meldung bei Störungen.
Brand- und Explosionsschutz - Brandprävention
Technisch: Automatische Brandmeldeanlage, Rauchmelder, Feuerlöscher (Schaum, CO₂) griffbereit, Brandschutztüren nicht blockieren.
Organisatorisch: Brandschutzordnung, Flucht- und Rettungspläne aushängen, kein Abstellen von Kartons oder Deko in Fluchtwegen.
Personenbezogen: Brandschutzhelfer am Empfang, jährliche Schulung, kein Umgang mit offenen Flammen.
Evakuierung
Organisatorisch: Evakuierungspläne, Sammelplätze definieren, Besucherlisten führen, jährliche Evakuierungsübungen mit allen Beschäftigten inkl. Empfangsbereich.
Personenbezogen: Anweisungen beherzigen, Besucher aktiv informieren und leiten.
Datenschutz und Datensicherheit - Offenlegung personenbezogener Daten
Technisch: Besucher-Software mit Zugriffsrechten und automatischer Löschung nach Frist, verschließbare Schränke für Papier-Unterlagen.
Organisatorisch: DSGVO-konformes Besuchermanagement, Auftragsdatenverarbeitung mit Sicherheitsdienst regeln, Löschfristen festlegen.
Personenbezogen: Schulungen zur Vertraulichkeit, Sperrbildschirm aktivieren, nicht über Besucher-Infos laut sprechen.
Videoüberwachung
Technisch: Kameras so ausrichten, dass nur sicherheitsrelevante Bereiche erfasst werden, automatische Überschreibung nach kurzer Frist.
Organisatorisch: Beschilderung „Videoüberwachung“, Dokumentation der rechtlichen Grundlage, klare Zuständigkeiten für Auswertung.
Personenbezogen: Sensibilisierung zum Umgang mit Videomaterial, kein unberechtigter Zugriff.
Infektionsschutz - Erhöhte Ansteckungsgefahr
Technisch: Spender für Handdesinfektion, ggf. Plexiglas-Schutz am Empfangsschalter, regelmäßige Reinigung von Kontaktflächen.
Organisatorisch: Abstandsmarkierungen bei hohem Publikumsverkehr, Hygieneregeln für Besucher (Aushänge), Lüftungskonzept.
Personenbezogen: Aufklärung zu Hygienemaßnahmen (richtiges Händewaschen, Nies- und Hustetikette), Mund-Nasen-Schutz in bestimmten Situationen.
Brandfall
Alarmieren: Entdeckung von Rauch/Feuer → Feueralarm auslösen (Handdruckmelder) + sofort 112 Feuerwehr anrufen.
Warnen: Andere Personen im unmittelbaren Bereich informieren, Besucher auffordern, den Gefahrenbereich zu verlassen.
Löschen (wenn möglich): Entstehungsbrand mit Feuerlöscher bekämpfen, ohne Eigengefährdung.
Evakuieren: Sammelplatz aufsuchen, Besucherlisten mitnehmen, Türen schließen (nicht abschließen).
Einweisen der Feuerwehr: Empfang oder Werkschutz zeigt Eintreffort, über vermisste Personen informieren.
Amok-/Bedrohungslage
Gefahr erkennen: Sichtbarer Täter mit Waffe oder Drohung.
Alarmkette: Stillen Alarm auslösen (wenn vorhanden) + Polizei anrufen (110).
Warnung: Interne Durchsage bzw. Codewort (wenn definiert).
Eigensicherung: In sicheren Bereich flüchten oder verstecken, Türen verschließen/barikadieren.
Zusammenarbeit mit Polizei: Keine Heldenrolle, Täter nicht konfrontieren.
Medizinischer Notfall
Erste Hilfe: Zustand prüfen, Atmung checken, ggf. Herz-Druck-Massage, AED einsetzen.
Notruf: Rettungsdienst 112 informieren (Ort, Art des Notfalls).
Betreuung: Verletzte/Erkrankte betreuen, vor Kälte schützen, beruhigen.
Einweisung: Rettungsdienst an Eingang abholen und leiten.
Nachsorge: Dokumentation, Auffüllung Erste-Hilfe-Material.
Bombendrohung / Verdächtiger Gegenstand
Ruhe bewahren: Bei Anruf möglichst viele Infos einholen (Ort, Zeit, Grund).
Polizei verständigen: 110 anrufen, alles mitteilen.
Krisenstab: Unternehmensleitung / Sicherheitsverantwortliche einschalten.
Evakuierung: Wenn angeordnet, Besucher und Mitarbeitende geordnet aus dem Gebäude führen.
Auffällige Gegenstände: Nicht berühren, Bereich weiträumig absperren, Polizei informieren.
Tägliche Checkliste für den Empfang (Beispiel)
Boden und Wege: Stolperfallen? Sauberkeit? Schmutzfangmatten?
Ausstattung: Telefon, PC, Monitor, Drucker funktionsfähig? Kabel ordentlich verlegt?
Besucherbuch / -software: Funktionstest, Löschfristen gewahrt?
Erste Hilfe: Vorhanden (Kasten, AED-Status)?
Sicherheit: Notrufnummern griffbereit, Alarmknopf zugänglich, keine unbefugten Personen?
Hygiene: Desinfektionsmittelspender gefüllt, Flächen gereinigt?
Wöchentliche Checkliste (Beispiel)
Feuerlöscher / Brandmelder: Sichtprüfung auf Unversehrtheit.
Fluchtwege: Unversperrt, Kennzeichnung sichtbar.
Ergonomie: Monitorhöhe, Stuhlfunktion, Beleuchtung checken.
Datenschutz: Besucherlisten lagern sicher, keine personenbezogenen Daten offen.
Monatliche / Quartalsweise Checkliste (Beispiel)
Prüfung elektrische Betriebsmittel: Stecker, Kabel intakt.
Zutrittskontrolle / Systemcheck: Funktionstests, Meldung an IT/Facility bei Störungen.
Dokumentation: Notfallpläne aktuell? Unterweisungsliste vollständig?
Brandschutz: Prüfplaketten, Rauchmelder, Fluchtpläne, Evakuierungsübungen durchführen/protokollieren.
Dokumentation und Wirksamkeitskontrolle
Gefährdungsbeurteilung dokumentieren: Sämtliche Feststellungen und Maßnahmen schriftlich festhalten.
Maßnahmenplan: Verantwortliche benennen, Zeitrahmen definieren, Erledigung dokumentieren.
Unterweisungen: Jährlich oder anlassbezogen (z. B. neue Software, Änderungen im Empfangsbereich). Teilnehmerlisten führen.
Regelmäßige Begehungen und Audits: Vierteljährliche Überprüfung durch Fachkraft für Arbeitssicherheit, ggf. zusammen mit dem Brandschutzbeauftragten.
Notfallübungen: Mindestens einmal jährlich Feueralarm/Evakuierung testen. Dokumentation der Ergebnisse, Optimierung.
Feedback und Meldewesen: Empfangspersonal meldet Beinaheunfälle, Sicherheitsmängel etc. zeitnah.
Aktualisierung: Bei baulichen Änderungen, Einführung neuer Technik, neuer Rechtslage oder Unfällen Gefährdungsbeurteilung anpassen.