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Empfang: Mustergefährdungsbeurteilung

Facility Management: Empfangs- und Kontaktzentrum » Strategie » Betreiberverantwortung » Mustergefährdungsbeurteilung

Muster-Gefährdungsbeurteilung für den Empfangsbereich

Muster-Gefährdungsbeurteilung für den Empfangsbereich

Die Gefährdungsbeurteilung für den Empfangsbereich identifiziert zahlreiche potenzielle Gefährdungen, darunter physische, ergonomische, psychische, organisatorische und technische Risiken. Insbesondere die hohe Besucherfrequenz, die Rolle der Zugangskontrolle, die psychische Belastung im Schichtdienst und datenschutzrechtliche Anforderungen prägen das Risikoprofil. Durch die vorgestellten technischen (z. B. Zutrittskontrolle), organisatorischen (z. B. Notfallpläne, klare Zuständigkeiten, Checklisten) und personenbezogenen (z. B. Schulungen, Stressbewältigungs- und Deeskalationstrainings) Schutzmaßnahmen kann das Unfall- und Gesundheitsrisiko erheblich reduziert werden. Regelmäßige Unterweisungen, Notfallübungen sowie Prüfungen (z. B. Brandschutz, Datenschutz, elektrische Sicherheit) stellen sicher, dass die Maßnahmen dauerhaft wirken und angepasst werden können, wenn sich Rahmenbedingungen ändern. Auf diese Weise gewährleistet das Unternehmen nicht nur die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten und Besucher, sondern erfüllt auch die gesetzlichen Vorgaben und fördert ein positives Unternehmensimage, indem es einen professionellen und sicheren Empfangsbereich betreibt.

Sicherheitsrelevante Aspekte im direkten Kundenkontakt erkennen

Grundlagen

Der Empfangsbereich eines Industrie-Großunternehmens ist die zentrale Anlaufstelle für Besucher, Lieferanten und Mitarbeitende. Durch die hohe Kontaktzahl mit betriebsfremden Personen und vielfältige Aufgaben (Zugangskontrolle, Besucherregistrierung, Postannahme, Telefonzentrale etc.) bestehen unterschiedliche Gefährdungen. Diese Gefährdungsbeurteilung dient der systematischen Erfassung, Bewertung und Minimierung aller relevanten Risiken.

Rechtsgrundlagen (Auswahl):

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

  • DGUV Vorschriften (insbesondere DGUV Vorschrift 1 „Grundsätze der Prävention“)

  • Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)

  • Landesbauordnungen und Brandschutzbestimmungen

Der Arbeitgeber ist verpflichtet, sämtliche Gefährdungen zu ermitteln, zu bewerten und angemessene Schutzmaßnahmen festzulegen. Hierbei sind physische, ergonomische, psychische, organisatorische, technische und brand-/datenschutzrelevante Gefährdungen zu berücksichtigen.

Überblick über den Empfangsbereich

  • Arbeitsplatzsituation: Empfangstresen, Schreibtisch- und Computerarbeitsplätze, Wartebereich für Besucher, ggf. Drehtür-/Drehkreuz-Anlagen, elektronische Zutrittskontrolle.

  • Personal: In der Regel 3–4 Empfangsmitarbeitende im Schichtdienst (ggf. 24/7 oder zumindest von 6:00–20:00 Uhr), gelegentliche Aushilfen.

  • Besucherverkehr: Hohe Frequenz an Externen (Geschäftspartner, Bewerber, Lieferanten). Zutrittsausweise, -berechtigungen und Registrierungen gehören zum Alltag.

  • Organisatorisches: Koordination mit Sicherheits- bzw. Werkschutz, Facility Management, Personalabteilung und IT-Abteilung (bei elektronischen Systemen).

Physische Gefährdungen: Stolper-, Rutsch-, Sturzgefahren (SRS)

  • Ursachen: Feuchtigkeit/Nässe im Eingangsbereich, lose Kabel, ungesicherte Teppichkanten, schlecht beleuchtete Zonen.

  • Schaden: Prellungen, Verstauchungen bis hin zu Frakturen.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel.

Gewalt durch Dritte

  • Ursachen: Aggressive Besucher, unbefugtes Eindringen, Versuch eines Überfalls.

  • Schaden: Körperliche Übergriffe, psychische Belastungen, Sachschäden.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Selten, aber potenziell hohes Schädigungsrisiko.

Manuelles Heben und Tragen

  • Ursachen: Annahme von schweren Paketen, ungeeignete Hilfsmittel, falsche Technik.

  • Schaden: Muskel-Skelett-Beschwerden (Rücken, Bandscheibenprobleme).

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Je nach Lieferaufkommen.

Notfälle / Erste Hilfe

  • Ursachen: Medizinischer Zwischenfall bei Mitarbeitenden oder Besuchern, Unfall, Sturz.

  • Schaden: Gesundheitsgefahr bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Gering, aber ernsthafte Folgen.

Ergonomische Gefährdungen - Ungeeignete Arbeitsplatzgestaltung

  • Ursachen: Falsche Bildschirmhöhe, unzureichendes Mobiliar, ungünstige Sitz-Steh-Verhältnisse.

  • Schaden: Chronische Muskel-Skelett-Erkrankungen, Nacken- und Rückenschmerzen.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Hoch, bei kontinuierlicher Fehlhaltung.

Monotonie / einseitige Belastung

  • Ursachen: Lange Sitzphasen, repetitive Arbeiten, Mangel an Bewegungswechsel.

  • Schaden: Konzentrationsmängel, Verspannungen.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel.

Psychische Belastungen - Stress und Multitasking

  • Ursachen: Hoher Besucherandrang, gleichzeitige Telefonanrufe, Zeitdruck, Konfliktsituationen mit Besuchern.

  • Schaden: Erschöpfung, Fehleranfälligkeit, psychosomatische Beschwerden.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel bis hoch.

Schichtarbeit

  • Ursachen: Nacht- und Wechsel-Schichten, kurze Ruhezeiten, soziale Isolation.

  • Schaden: Schlafstörungen, kardiovaskuläre Risiken, psychische Belastung.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Hoch für Mitarbeitende, die regelmäßig im Schichtdienst sind.

Konflikte / Aggression

  • Ursachen: Unzufriedene Besucher, Kommunikationsprobleme, unklare Anweisungen.

  • Schaden: Nervliche Belastungen, Angststörungen.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel.

Organisatorische Gefährdungen - Unklare Zuständigkeiten

  • Ursachen: Fehlende Schnittstellenabsprachen mit Werkschutz, Logistik, HR.

  • Schaden: Verzögerte oder falsche Reaktion bei Zwischenfällen (z. B. Notfall).

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel.

Mangelnde oder unvollständige Notfallpläne

  • Ursachen: Keine definierte Alarmkette, keine regelmäßigen Übungen, unzureichende Dokumentation.

  • Schaden: Chaos im Ernstfall, höhere Verletzungs- und Schadensrisiken.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Gering, aber Konsequenzen bei Eintreten gravierend.

Elektrische und technische Gefährdungen - Kabelsalat / defekte Leitungen

  • Ursachen: Improvisierte Verlängerungsleitungen, fehlende Kabelkanäle, Überlastung von Mehrfachsteckdosen.

  • Schaden: Stromschlag, Kurzschluss, Brand.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Niedrig bis mittel.

Ausfall / Störung der Zutrittskontrolle

  • Ursachen: Technische Defekte, mangelhafte Wartung.

  • Schaden: Sicherheitslücken (unbefugter Zutritt), erhöhter Stress im Personal durch Störungen.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel.

Brand- und Explosionsschutz - Brandgefahren

  • Ursachen: Defekte elektrische Geräte, unsachgemäßer Umgang mit Deko-Materialien, blockierte Fluchtwege.

  • Schaden: Personen- und Sachschäden, Evakuierung.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Gering, aber mögliche schwere Folgen.

Evakuierungsproblematik

  • Ursachen: Keine klaren Anweisungen, Besucher unbekannt im Gebäude, Fluchtwege zugestellt.

  • Schaden: Verzögerte Rettung, Panik, höhere Verletzungsgefahr.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Gering.

Datenschutz und Datensicherheit - Offenlegung personenbezogener Daten

  • Ursachen: Offen einsehbare Besuchslisten, ungesicherte Dokumente, unsachgemäße Softwarenutzung.

  • Schaden: DSGVO-Verstöße, Image-Schaden, Bußgelder.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel.

Videoüberwachung / Kameraeinsatz

  • Ursachen: Fehlende oder fehlerhafte Kennzeichnung, zu lange Speicherung, unbefugter Zugriff.

  • Schaden: Datenschutzverstoß, Reputationsverlust.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Niedrig bis mittel.

Infektionsschutz - Erhöhte Ansteckungsgefahr (z. B. COVID-19, Grippe)

  • Ursachen: Hohe Kontaktfrequenz, mangelnde Hygiene, fehlende Abstände.

  • Schaden: Ausbreitung von Infektionserkrankungen, Ausfall von Personal.

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Situationsabhängig (Saison, Pandemielage).

Erweiterte Bewertung nach Eintrittswahrscheinlichkeit, Schadensausmaß und Dringlichkeit

Zur besseren Priorisierung wurde jede Gefährdung hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit (E) und Schadensausmaß (S) bewertet, um eine Risikostufe (R) zu ermitteln.

Beispiel-Risikostufen:

  • R = E x S (Eintrittswahrscheinlichkeit x Schadensausmaß)

  • Skala jeweils: 1 = niedrig, 2 = mittel, 3 = hoch

Erläuterung zu den Dringlichkeitsstufen:

  • Sehr hoch: Maßnahme unverzüglich umsetzen

  • Hoch: Umsetzung innerhalb kurzer Frist (1–3 Monate)

  • Mittel: Umsetzung mittelfristig (3–6 Monate)

  • Gering: Umsetzung langfristig oder im Rahmen einer kontinuierlichen Verbesserung

Gefährdung

E (1-3)

S (1-3)

R (E×S)

Dringlichkeit

Bemerkung (Kurzmaßnahme)

Stolper-, Rutschgefahr

2

2

4

Hoch

Bessere Matten, Kabelkanäle, regelmäßige Kontrolle

Gewalt durch Dritte

1

3

3

Hoch

Alarmknopf, Deeskalationstraining, Zusammenarbeit Werkschutz

Manuelles Heben/Tragen

2

2

4

Mittel

Lastenbegrenzung, Sackkarren, Schulung

Notfälle/Erste Hilfe

1

3

3

Sehr hoch

AED, Ersthelfer, Notfallplan

Ergonomische Fehlhaltung

3

2

6

Hoch

Höhenverstellbare Tische, regelmäßige Unterweisungen

Monotonie am Arbeitsplatz

2

1

2

Mittel

Aufgabenrotation, Pausenregelungen

Stress und Multitasking

2

2

4

Hoch

Zusätzliche Personaleinsatzplanung, Schulungen

Schichtarbeit

3

2

6

Mittel

Arbeitszeitoptimierung, Gesundheitsangebote

Unklare Zuständigkeiten

2

2

4

Hoch

Betriebsanweisungen, klare Kommunikationswege

Mangelnde Notfallpläne

1

3

3

Sehr hoch

Erstellung Alarmpläne, Schulung

Elektrische Gefährdungen (Kabel, defekte Geräte)

2

2

4

Hoch

DGUV-Prüfung, Kabelmanagement

Ausfall Zutrittskontrolle

2

1

2

MIittel

Wartungsplan, Störungsroutine

Brandrisiken

1

3

3

Sehr hoch

Brandschutzordnung, Meldeanlage, Feuerlöscher

Evakuierungsprobleme

1

3

3

Sehr hoch

Besucherlisten, Evakuierungsübungen, Fluchtwege frei

Datenschutzfehler

2

2

4

Hoch

DSGVO-konforme Besucherverwaltung, Unterweisung

Infektionsschutz

2

2

4

Mittel

Hygiene-/Abstandskonzept, Desinfektionsspender

Die folgenden Schutzmaßnahmen folgen dem T-O-P-Prinzip (Technische – Organisatorische – Personenbezogene Maßnahmen).

Physische Gefährdungen - Stolper-, Rutsch-, Sturzgefahren

  • Technisch: Rutschhemmender Bodenbelag, großflächige Schmutzfangmatten, Kabelkanäle für alle Leitungen.

  • Organisatorisch: Regelmäßige Bodenkontrolle und Reinigung, sofortige Beseitigung von Hindernissen, Meldeweg für Mängel.

  • Personenbezogen: Unterweisung zur Aufmerksamkeit, geeignetes Schuhwerk.

Gewalt / Aggression durch Dritte

  • Technisch: Stiller Alarmknopf, ggf. Trennscheibe (Sicherheitsglas) bei höherem Risikoniveau, gut ausgeleuchteter Eingangsbereich, Videoüberwachung (DSGVO-konform).

  • Organisatorisch: Enge Abstimmung mit Werkschutz, festgelegte Eskalationsketten.

  • Personenbezogen: Schulungen zu Deeskalation, Kommunikation in Konfliktsituationen, regelmäßige Notfallübungen mit Rolle des Empfangs.

Manuelles Heben und Tragen

  • Technisch: Sackkarren oder Handhubwagen verfügbar halten, ausreichend dimensionierte Regale für Pakete.

  • Organisatorisch: Klare Lastenbegrenzung, Abgrenzung zu Versand-/Logistik-Abteilung, regelmäßige Überprüfung von Hilfsmitteln.

  • Personenbezogen: Unterweisung in ergonomischem Heben und Tragen, ggf. Pausen zur Rückenentlastung.

Notfälle / Erste Hilfe

  • Technisch: AED (Defibrillator), Erste-Hilfe-Kasten, Notruftelefone mit Direktwahl.

  • Organisatorisch: Mindestens eine Ersthelfer-Person im Empfangsteam, klarer Notfallplan (wer alarmiert wen?), Liste relevanter Rufnummern.

  • Personenbezogen: Regelmäßige Erste-Hilfe-Schulungen, Auffrischungen alle zwei Jahre, Übungsszenarien durchspielen.

Ergonomische Gefährdungen - Fehlhaltungen am Arbeitsplatz

  • Technisch: Höhenverstellbare Tische und Stühle, ausreichende Beinfreiheit, Blendfreiheit der Monitore, geeignete Beleuchtung.

  • Organisatorisch: Regelmäßige ergonomische Überprüfung, ggf. Fachkraft für Arbeitssicherheit oder Betriebsarzt einbinden.

  • Personenbezogen: Unterweisungen zur Arbeitsplatzergonomie, Hinweise zu Körperhaltung und Pausengestaltung, Nutzung von Steh-/Sitz-Dynamik.

Monotonie / einseitige Belastung

  • Technisch: Bereitstellung von Stehhilfen, Abwechslung in Arbeitsplatzkonfiguration.

  • Organisatorisch: Aufgabenrotation (z. B. Telefon, Besucherannahme, Ausweisverwaltung), Einplanen kurzer Aktivpausen.

  • Personenbezogen: Eigenverantwortung fördern (Bewegungspausen, leichte Dehnübungen).

Psychische Belastungen - Stress und Multitasking

  • Technisch: Einsatz einer effizienten Besuchermanagement-Software, Headsets für Telefonie.

  • Organisatorisch: Zusätzlicher Personaleinsatz bei bekannten Stoßzeiten, Pausenregelungen strikt einhalten, klarer Aufgabenverteilung (z. B. wer macht Telefon, wer bedient Besucher).

  • Personenbezogen: Kommunikationstrainings, Zeit- und Stressmanagement-Kurse.

Schichtarbeit

  • Technisch: Ausreichend beleuchtete Arbeitsplätze in Abend- und Nachtstunden, ergonomische Möbel.

  • Organisatorisch: Dienstpläne mit geregelten Ruhezeiten (mind. 11 Stunden), Schichtrhythmus im Vorwärtswechsel, Angebote wie Betriebsarztchecks.

  • Personenbezogen: Aufklärung zu Schlafhygiene und Ernährung, Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen.

Organisatorische Gefährdungen - Unklare Zuständigkeiten

  • Organisatorisch: Schriftliche Betriebsanweisungen (Wer macht was?), feste Kommunikationswege zwischen Empfang, Werkschutz, Logistik. Regelmäßige Teamsitzungen.

  • Personenbezogen: Unterweisung in Handbücher, Ermutigung zur Klärung von Unklarheiten.

Fehlende / mangelhafte Notfallpläne

  • Organisatorisch: Erstellung detaillierter Alarm- und Notfallpläne (Brand, Evakuierung, Amok, Bombendrohung), regelmäßige Übungen, Evakuierungshelfer benennen.

  • Personenbezogen: Jährliche Unterweisungen zu Notfallmaßnahmen, Drill-Szenarien für kritische Situationen.

Elektrische und technische Gefährdungen - Kabel- und Gerätesicherheit

  • Technisch: Kabelkanäle, geprüfte Verlängerungsleitungen, FI-Schutzschalter, regelmäßige DGUV-Prüfung (ortsveränderliche Betriebsmittel).

  • Organisatorisch: Wartungsplan für elektrische Geräte, Kontrolle von Kabeln durch Facility Management, keine private Elektrogeräte am Arbeitsplatz ohne Freigabe.

  • Personenbezogen: Melden von Schäden, kein eigenmächtiges Reparieren.

Zutrittskontrollsystem

  • Technisch: Regelmäßige Wartung der Hardware, Redundanz für wichtige Komponenten, Störungsmeldelampe.

  • Organisatorisch: Vorgehen bei Systemausfall (z. B. manuelle Checklisten, werkschutzgesteuerter Einlass).

  • Personenbezogen: Ggf. Unterweisung in die Funktionsweise, Meldung bei Störungen.

Brand- und Explosionsschutz - Brandprävention

  • Technisch: Automatische Brandmeldeanlage, Rauchmelder, Feuerlöscher (Schaum, CO₂) griffbereit, Brandschutztüren nicht blockieren.

  • Organisatorisch: Brandschutzordnung, Flucht- und Rettungspläne aushängen, kein Abstellen von Kartons oder Deko in Fluchtwegen.

  • Personenbezogen: Brandschutzhelfer am Empfang, jährliche Schulung, kein Umgang mit offenen Flammen.

Evakuierung

  • Organisatorisch: Evakuierungspläne, Sammelplätze definieren, Besucherlisten führen, jährliche Evakuierungsübungen mit allen Beschäftigten inkl. Empfangsbereich.

  • Personenbezogen: Anweisungen beherzigen, Besucher aktiv informieren und leiten.

Datenschutz und Datensicherheit - Offenlegung personenbezogener Daten

  • Technisch: Besucher-Software mit Zugriffsrechten und automatischer Löschung nach Frist, verschließbare Schränke für Papier-Unterlagen.

  • Organisatorisch: DSGVO-konformes Besuchermanagement, Auftragsdatenverarbeitung mit Sicherheitsdienst regeln, Löschfristen festlegen.

  • Personenbezogen: Schulungen zur Vertraulichkeit, Sperrbildschirm aktivieren, nicht über Besucher-Infos laut sprechen.

Videoüberwachung

  • Technisch: Kameras so ausrichten, dass nur sicherheitsrelevante Bereiche erfasst werden, automatische Überschreibung nach kurzer Frist.

  • Organisatorisch: Beschilderung „Videoüberwachung“, Dokumentation der rechtlichen Grundlage, klare Zuständigkeiten für Auswertung.

  • Personenbezogen: Sensibilisierung zum Umgang mit Videomaterial, kein unberechtigter Zugriff.

Infektionsschutz - Erhöhte Ansteckungsgefahr

  • Technisch: Spender für Handdesinfektion, ggf. Plexiglas-Schutz am Empfangsschalter, regelmäßige Reinigung von Kontaktflächen.

  • Organisatorisch: Abstandsmarkierungen bei hohem Publikumsverkehr, Hygieneregeln für Besucher (Aushänge), Lüftungskonzept.

  • Personenbezogen: Aufklärung zu Hygienemaßnahmen (richtiges Händewaschen, Nies- und Hustetikette), Mund-Nasen-Schutz in bestimmten Situationen.

Brandfall

  • Alarmieren: Entdeckung von Rauch/Feuer → Feueralarm auslösen (Handdruckmelder) + sofort 112 Feuerwehr anrufen.

  • Warnen: Andere Personen im unmittelbaren Bereich informieren, Besucher auffordern, den Gefahrenbereich zu verlassen.

  • Löschen (wenn möglich): Entstehungsbrand mit Feuerlöscher bekämpfen, ohne Eigengefährdung.

  • Evakuieren: Sammelplatz aufsuchen, Besucherlisten mitnehmen, Türen schließen (nicht abschließen).

  • Einweisen der Feuerwehr: Empfang oder Werkschutz zeigt Eintreffort, über vermisste Personen informieren.

Amok-/Bedrohungslage

  • Gefahr erkennen: Sichtbarer Täter mit Waffe oder Drohung.

  • Alarmkette: Stillen Alarm auslösen (wenn vorhanden) + Polizei anrufen (110).

  • Warnung: Interne Durchsage bzw. Codewort (wenn definiert).

  • Eigensicherung: In sicheren Bereich flüchten oder verstecken, Türen verschließen/barikadieren.

  • Zusammenarbeit mit Polizei: Keine Heldenrolle, Täter nicht konfrontieren.

Medizinischer Notfall

  • Erste Hilfe: Zustand prüfen, Atmung checken, ggf. Herz-Druck-Massage, AED einsetzen.

  • Notruf: Rettungsdienst 112 informieren (Ort, Art des Notfalls).

  • Betreuung: Verletzte/Erkrankte betreuen, vor Kälte schützen, beruhigen.

  • Einweisung: Rettungsdienst an Eingang abholen und leiten.

  • Nachsorge: Dokumentation, Auffüllung Erste-Hilfe-Material.

Bombendrohung / Verdächtiger Gegenstand

  • Ruhe bewahren: Bei Anruf möglichst viele Infos einholen (Ort, Zeit, Grund).

  • Polizei verständigen: 110 anrufen, alles mitteilen.

  • Krisenstab: Unternehmensleitung / Sicherheitsverantwortliche einschalten.

  • Evakuierung: Wenn angeordnet, Besucher und Mitarbeitende geordnet aus dem Gebäude führen.

  • Auffällige Gegenstände: Nicht berühren, Bereich weiträumig absperren, Polizei informieren.

Tägliche Checkliste für den Empfang (Beispiel)

  • Boden und Wege: Stolperfallen? Sauberkeit? Schmutzfangmatten?

  • Ausstattung: Telefon, PC, Monitor, Drucker funktionsfähig? Kabel ordentlich verlegt?

  • Besucherbuch / -software: Funktionstest, Löschfristen gewahrt?

  • Erste Hilfe: Vorhanden (Kasten, AED-Status)?

  • Sicherheit: Notrufnummern griffbereit, Alarmknopf zugänglich, keine unbefugten Personen?

  • Hygiene: Desinfektionsmittelspender gefüllt, Flächen gereinigt?

Wöchentliche Checkliste (Beispiel)

  • Feuerlöscher / Brandmelder: Sichtprüfung auf Unversehrtheit.

  • Fluchtwege: Unversperrt, Kennzeichnung sichtbar.

  • Ergonomie: Monitorhöhe, Stuhlfunktion, Beleuchtung checken.

  • Datenschutz: Besucherlisten lagern sicher, keine personenbezogenen Daten offen.

Monatliche / Quartalsweise Checkliste (Beispiel)

  • Prüfung elektrische Betriebsmittel: Stecker, Kabel intakt.

  • Zutrittskontrolle / Systemcheck: Funktionstests, Meldung an IT/Facility bei Störungen.

  • Dokumentation: Notfallpläne aktuell? Unterweisungsliste vollständig?

  • Brandschutz: Prüfplaketten, Rauchmelder, Fluchtpläne, Evakuierungsübungen durchführen/protokollieren.

Dokumentation und Wirksamkeitskontrolle

  • Gefährdungsbeurteilung dokumentieren: Sämtliche Feststellungen und Maßnahmen schriftlich festhalten.

  • Maßnahmenplan: Verantwortliche benennen, Zeitrahmen definieren, Erledigung dokumentieren.

  • Unterweisungen: Jährlich oder anlassbezogen (z. B. neue Software, Änderungen im Empfangsbereich). Teilnehmerlisten führen.

  • Regelmäßige Begehungen und Audits: Vierteljährliche Überprüfung durch Fachkraft für Arbeitssicherheit, ggf. zusammen mit dem Brandschutzbeauftragten.

  • Notfallübungen: Mindestens einmal jährlich Feueralarm/Evakuierung testen. Dokumentation der Ergebnisse, Optimierung.

  • Feedback und Meldewesen: Empfangspersonal meldet Beinaheunfälle, Sicherheitsmängel etc. zeitnah.

  • Aktualisierung: Bei baulichen Änderungen, Einführung neuer Technik, neuer Rechtslage oder Unfällen Gefährdungsbeurteilung anpassen.