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Empfang als Visitenkarte der Unternehmenskultur

Facility Management: Empfangs- und Kontaktzentrum » Strategie » Arbeitsplatzkultur » Empfang als Visitenkarte

Empfang als Spiegel der Unternehmenskultur

Moderne Unternehmen betrachten ihren Empfangsbereich längst als mehr als nur einen Warteraum – er fungiert als “Visitenkarte” des Unternehmens und lebendiger Ausdruck der Firmenkultur. Der Empfang ist häufig die allererste persönliche Erfahrung der Unternehmenskultur für Besucher, Lieferanten oder neue Mitarbeiter. Untersuchungen zeigen, dass sich Gäste innerhalb der ersten 30 Sekunden eines Kontakts einen bleibenden Eindruck bilden und die Begrüßung am Empfang somit die Erwartungen an alles Weitere prägt – von der wahrgenommenen Servicequalität bis hin zur Unternehmenskultur. Ein stimmig gestalteter, markengerechter Empfang kann unmittelbar Professionalität und Werte vermitteln, während ein unpassender oder austauschbarer Eingangsbereich leicht das falsche Signal aussendet.

Zielsetzung: Sicherstellen, dass Raumdesign, Verhalten des Empfangspersonals und visuelle Präsentation im Eingangsbereich stets die einzigartige Identität und Werte der Firma widerspiegeln und stärken. Durch eine durchdachte Abstimmung dieser Elemente können deutsche Industriekonzerne ihre Markenwerte vom ersten Moment an kommunizieren, sodass jeder Besucher die Unternehmensphilosophie bereits beim Eintreten spürt.

Raumgestaltung als Ausdruck von Unternehmenswerten

Die Gestaltung des Empfangs kann so konzipiert werden, dass Haltung und Markenidentität des Unternehmens für jeden Besucher sichtbar werden. Layout, Materialwahl und Ambiente an der Rezeption sollten zur Kultur der Firma passen – sei es, um Fortschrittlichkeit auszustrahlen, Traditionsbewusstsein zu zeigen oder Nachhaltigkeit erlebbar zu machen. Innovative, technologiegetriebene Unternehmen wählen z.B. häufig ein offenes, transparentes Empfangs-Layout mit viel Licht und klaren Linien. Typische Merkmale sind integrierte Digitalanzeigen oder interaktive Terminals für Besucherregistrierung, intelligente Möbel und kräftige Akzentfarben aus der Markenwelt. Solche Elemente schaffen eine high-tech und agile Atmosphäre, die dem Besucher unmittelbar signalisiert, dass das Unternehmen zukunftsorientiert denkt. Traditionsreiche oder konservative Unternehmen hingegen setzen eher auf eine klassische, repräsentative Empfangsgestaltung: einen symmetrischen Aufbau mit zentral platziertem Empfangstresen, warme Holzvertäfelungen oder edle Marmor-Oberflächen und ein dezentes Farbkonzept. Wartebereiche sind mit zeitlosen, eleganten Möbeln ausgestattet und die Beleuchtung ist gediegen. An den Wänden finden sich vielleicht gerahmte Urkunden, Auszeichnungen oder historische Fotos der Gründer. All das vermittelt Beständigkeit, Seriosität und Respekt für die eigene Unternehmensgeschichte. Zunehmend legen auch viele deutsche Firmen Wert auf Nachhaltigkeit in der Gestaltung. Unternehmen, die Umweltverantwortung in ihren Werten verankert haben, integrieren im Empfang natürliche Elemente: großzügige Fensterflächen für Tageslicht, echte Pflanzen oder Mooswände und Materialien mit Umweltzertifikat (z.B. FSC-Holz, Recycling-Teppiche). Ziel ist es, dass die räumliche Umgebung des Foyers selbst bereits ein Stück der Unternehmensphilosophie transportiert. So wurde beispielsweise die Siemens-Konzernzentrale in München bewusst offen und öffentlich zugänglich gestaltet; die Architektur verkörpert das Selbstverständnis von Siemens als weltoffenen, “grünen” und transparenten Konzern – das Gebäude selbst spiegelt also die Werte Nachhaltigkeit und Offenheit wider, für die Siemens stehen möchte.

Um sicherzustellen, dass solche Designentscheidungen zur Marke passen, arbeiten die Verantwortlichen für Gebäude und Einrichtungen oft eng mit der Unternehmenskommunikation zusammen. Markenfarben und Logos sollten im Empfang zwar präsent, aber dosiert eingesetzt werden – etwa eine Akzentwand in der Firmenfarbe oder ein dezent gelabelter Empfangstresen – um die Identität zu unterstreichen, ohne aufdringlich zu wirken. Hochwertige, solide Materialien senden eine Botschaft von Verlässlichkeit und Qualitätsbewusstsein, was insbesondere für Industrieunternehmen mit ihrem Anspruch an Ingenieurskunst wichtig ist. Sogar das Beleuchtungskonzept kann den Ton vorgeben: Warmweißes, weiches Licht schafft eine ruhige, einladende Stimmung, während helleres, neutralweißes Licht eine energiegeladene, präzise Atmosphäre begünstigt. Letztlich sollen Besucher allein durch das Erscheinungsbild des Empfangs ein Gefühl für den „Spirit“ der Firma bekommen.

Tabelle: Raumgestaltung an der Rezeption im Einklang mit der Unternehmenskultur.

Unternehmensstil

Gestaltungselemente im Empfangsbereich

Innovativ / Agil

Offenes Raumkonzept; digitale Displays und QR-Self-Check-in-Terminals; informelle Sitzgruppen für Austausch.

Konservativ / Formal

Eindrucksvoller Empfangstresen in zentraler Achse; Holz- oder Marmorelemente; gerahmte Zertifikate, klassische Dekoration.

Nachhaltigkeitsbetont

Große Fenster für Tageslicht; viele Pflanzen (Biophilic Design); umweltzertifizierte Materialien und energieeffiziente Beleuchtung.

Diese Beispiele sind nicht strikt trennscharf – viele Unternehmen kombinieren moderne und traditionelle Elemente. Entscheidend ist jedoch die Einheitlichkeit der Botschaft: Jedes Detail im Eingangsbereich, von der Möblierung bis zur Wanddekoration, sollte die gleiche Sprache sprechen. Ein Unternehmen, das auf Agilität und Innovation setzt, wird mit einem offenen Foyer, flexiblen Sitzgelegenheiten und Touchscreens für Besucherinformation Authentizität ausstrahlen. Eine Firma mit 100-jähriger Tradition unterstreicht ihre Geschichte vielleicht durch ein Empfangsfoyer mit zeitloser Gestaltung und Ausstellung der Meilensteine. Und wer sich als Umweltpionier versteht, demonstriert dies durch Tageslichtnutzung, ökologische Materialien und vielleicht Hinweise auf die eigene Nachhaltigkeitsagenda bereits im Empfang. Durch diese bewusste Inszenierung des Empfangs als Schaufenster der Firmenkultur stellt man sicher, dass der Raum selbst die Besucher “begrüßt” und ihnen auf subtile Weise vermittelt, wofür das Unternehmen steht.

Das Empfangspersonal als kultureller Repräsentant

Über die Raumwirkung hinaus verstärkt vor allem das Verhalten des Empfangspersonals die gelebte Kultur eines Unternehmens bei jedem Kontakt. Die Empfangskräfte sind nicht nur administrative Ansprechpartner, sondern fungieren als Markenbotschafter und werden oft als „Direktoren des ersten Eindrucks“ bezeichnet. Jede Begrüßung, jedes Telefonat und jedes Gespräch am Empfang bietet die Gelegenheit, die Werte des Unternehmens erlebbar zu machen und positiv mit der Organisation in Verbindung zu bringen. Daher sollte die Art und Weise, wie die Empfangsmitarbeiter sprechen und handeln, die interne Kultur und das gewünschte Außenbild des Unternehmens widerspiegeln. Das beginnt bei der Begrüßungsformel und Ansprache der Gäste. In einem formellen, eher konservativen Unternehmen wird das Personal die Besucher höflich und mit dem gebotenen Respekt begrüßen (z.B. „Guten Tag, herzlich willkommen bei [Firmenname]. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“) – stets in angemessenem Tonfall und mit Sie-Anrede. Herrscht dagegen eine lockere Start-up-Atmosphäre, ist eine ungezwungenere Ansprache möglich (z.B. „Hallo und willkommen – wie kann ich helfen?“), um direkt eine offene und freundliche Stimmung zu erzeugen. Die Tonlage und Wortwahl – ob sehr höflich-zurückhaltend oder locker-plauschig – sollte zu dem passen, was im Unternehmen als angemessener Umgangston gilt. Wichtig ist dabei der kulturelle Kontext: In Deutschland tendiert man im Erstkontakt eher zu Förmlichkeit und Distanz (Standard ist die Sie-Anrede gegenüber Fremden), und übermäßiges Smalltalk-Gewitter gilt oft als unüblich. Entsprechend werden selbst “freundliche” Empfangsmitarbeiter hierzulande typischerweise eine respektvolle Ansprache wahren und nach einer kurzen Auflockerung zügig zum Anliegen des Gasts kommen.

Auch durch Aufmerksamkeit, Kommunikationsstil und Diskretion spiegeln Empfangsmitarbeiter Unternehmenswerte wider. Ein Unternehmen, dem Präzision und Qualität wichtig sind, erwartet z.B., dass am Empfang klar und fehlerfrei kommuniziert und zügig reagiert wird – sei es bei der Weiterleitung von Anrufen oder beim Aufnehmen von Nachrichten. Eine Firma, die Kundenorientierung als Wert hochhält, wird ihre Empfangskräfte schulen, besonders zuvorkommend zu sein: dem Gast proaktiv etwas zu trinken anzubieten, bei Orientierungsfragen hilfsbereit zur Seite zu stehen und allgemein Wärme und Hilfsbereitschaft auszustrahlen. Wo Vertraulichkeit und Sicherheit essenziell sind (etwa in Rüstungs-, Pharma- oder Tech-Konzernen), müssen Empfangsmitarbeiter sensibel und professionell mit Besucherinformationen umgehen – sie wahren Freundlichkeit, aber achten strikt auf Datenschutz und Diskretion bei Gesprächen. In allen Fällen gilt: Konsistenz im Verhalten ist entscheidend. Durch gezielte Schulungen lernen Empfangsteams, den “Ton der Marke” zu treffen und die Verhaltensnormen des Unternehmens zu verinnerlichen – egal ob die Marke eher exklusiv-formell oder locker-familiär auftreten möchte. Die besten Empfangskräfte beherrschen es, ihre Herangehensweise je nach Situation und Besuchertyp anzupassen und dabei dennoch innerhalb der kulturellen Leitplanken der Firma zu bleiben. So werden sie z.B. in Stoßzeiten Ruhe und Effizienz ausstrahlen (passend zu einer durchorganisierten Ingenieurskultur), während sie bei Besuchergruppen vielleicht mit herzlicher Begeisterung von der Firma erzählen (passend zu einer offenen Marketingkultur).

Nachfolgend einige Verhaltensindikatoren, die Führungskräfte definieren können, um das Auftreten am Empfang an die Unternehmenskultur anzulehnen:

  • Begrüßung und Ansprache: Legen Sie das gewünschte Formalitätsniveau fest. Soll mit „Guten Morgen“ und Nachnamen adressiert werden oder reicht ein „Hallo“? In Deutschland gilt im Zweifel eher eine förmliche Anrede (Sie) gegenüber Gästen. Empfangsmitarbeiter sollten die begrüßenden Worte und Titel so wählen, dass sie zum Stil des Hauses passen.

  • Konversation & Smalltalk: Entscheiden Sie, ob und wie viel Smalltalk erwünscht ist. Manche Organisationen schätzen eine kurze persönliche Note („Hatten Sie eine gute Anreise?“), um Gäste willkommen zu heißen, während andere es vorziehen, sofort zum Wesentlichen zu kommen. In der deutschen Geschäftskultur ist es nicht ungewöhnlich, nur minimal zu plaudern und dafür direkt auf das Anliegen einzugehen – das Empfangspersonal sollte also ein Gefühl dafür haben, was angebracht ist.

  • Professionelle Haltung: Definieren Sie Tempo und Ton. Sollen Empfangskräfte eher lebhaft und mit einem Lächeln auftreten, oder ruhig und seriös? Wird ein durchgängig höflicher Sie-Ton erwartet, oder duzt man interne Besucher? Faktoren wie Sprechgeschwindigkeit, Körpersprache und Grad der Förmlichkeit müssen mit der Markenpersönlichkeit im Einklang sein (z.B. würde ein junges Tech-Unternehmen einen informelleren Ton anschlagen als eine traditionelle Bankzentrale).

  • Gästeempfang und -übergabe: Legen Sie fest, wie Besucher betreut werden. In einer sehr serviceorientierten Kultur begleitet die Empfangskraft den Gast vielleicht persönlich zum Meetingraum und bietet währenddessen Gespräch und Orientierung. In einem stärker effizienzgetriebenen Umfeld meldet der Empfang den Besucher eventuell nur an und erläutert kurz den Weg. Die Übergabe des Gastes an den Ansprechpartner (sei es per Anruf, Abholung oder elektronischer Besucherausweis) sollte sowohl die Gastfreundschaft als auch eventuelle Sicherheitsvorgaben des Unternehmens widerspiegeln.

  • Problemlösung & Diskretion: Statten Sie Ihr Team mit Leitlinien aus, wie es unerwartete Situationen im Sinne der Firmenwerte meistert. Ist Proaktivität ein Unternehmenswert, sollten Empfangskräfte befähigt werden, bei Problemen eigenständig Lösungen zu finden (z.B. einen überbuchten Besprechungsraum schnell umbuchen). Stehen Integrität und Verschwiegenheit obenan, muss klar sein, dass vertrauliche Informationen und Gespräche am Empfang vertraulich bleiben. Auch sollte das Personal im Zweifelsfall lieber diskret nachfragen als eine falsche Auskunft zu riskieren.

Es muss das Auftreten des Empfangsteams die Kultur “hinter dem Logo” sichtbar machen. Das Management sollte diese Erwartungen eindeutig kommunizieren und das Personal mit entsprechenden Schulungen vorbereiten – etwa Rollenspiele für die korrekte Begrüßung, den Umgang mit schwierigen Besuchern oder das elegante Durchsetzen von Sicherheitsregeln. Gelingt dies, senden selbst kleinste Interaktionen am Empfang starke Signale: etwa von Ordnung und Zuverlässigkeit, von Herzlichkeit, von Exklusivität oder von Innovationsfreude – je nachdem, welche Eigenschaften das Unternehmen auszeichnen. Im Idealfall wird jeder Kontakt an der Rezeption so gestaltet, dass er die gewünschten Werte des Unternehmens bestätigt und festigt.

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Dresscode und Erscheinungsbild als Teil der Identität

Der visuelle Auftritt des Empfangspersonals ist ein weiterer wichtiger Baustein für ein konsistentes Besuchererlebnis. Die Kleidung und das gepflegte Äußere der Empfangskräfte erzeugen sofort einen Eindruck und sollten bewusst an das Markenimage des Unternehmens angelehnt sein. In vielen deutschen Firmenzentralen tragen die Mitarbeiter am Empfang entweder Unternehmensuniformen oder folgen klaren Kleidervorschriften, um ein einheitliches Bild nach außen zu gewährleisten. Grundgedanke dabei ist, dass die Kleidung der Rezeptionisten die gleiche Sprache wie die Marke sprechen sollte – quasi eine “Dienstkleidung der Kultur”. Das Spektrum reicht dabei von formellen Anzügen bis hin zu gehobener Freizeitkleidung mit Firmenlogo, je nachdem, was zum Selbstverständnis der Organisation passt. Ein modernes High-Tech-Unternehmen oder eine kreative Agentur wählt für das Empfangsteam zum Beispiel einen Business-Casual-Look: etwa ein Poloshirt oder Hemd mit dezentem Firmenlogo, kombiniert mit einem Blazer und dunkler Jeans oder Chinohose. Dieses Outfit wirkt innovativ, aber dennoch professionell und nahbar. Ein traditioneller Industriekonzern in Familienbesitz dagegen wird eher auf klassische Business-Garderobe setzen – dunkelblaue oder graue Anzüge für Damen und Herren, kombiniert mit weißen oder hellblauen Hemden/Blusen, ggf. ergänzt um Krawatten oder Halstücher in den Unternehmensfarben. Das vermittelt Solidität, Seriosität und Bodenständigkeit. Und globale Prestige-Marken mit vielen Besuchern aus dem Ausland streben oft einen stilvollen, kosmopolitischen Auftritt an: z.B. einheitlich abgestimmte Business-Casual Ensembles in aktuellen Schnitten und Farben, ergänzt durch Namensschilder und kleine Markenakzente, um Modernität und Weltoffenheit auszustrahlen. Kurz gesagt, der Dresscode am Empfang ist wie eine visuelle Verlängerung der Markenidentität: Er beantwortet auf den ersten Blick die Frage „Wie möchte sich dieses Unternehmen präsentieren?“

Wie auch beim Raumdesign kommt es auf Konsequenz und Details an. Viele Firmen integrieren ihre Unternehmensfarben oder -motive direkt in die Kleidung des Empfangsteams – z.B. durch Accessoires wie Schals, Krawatten oder Anstecknadeln im Firmenfarbton. Das verstärkt nicht nur die Markenbindung, sondern hilft Besuchern auch, das Empfangspersonal sofort zu erkennen. Ebenso sollten Gepflegtheit und Accessoires dem gewünschten Image entsprechen. Legt ein Unternehmen großen Wert auf Präzision und Sicherheit, wird es vermutlich auf ein sehr ordentliches, eher konservatives Erscheinungsbild pochen (dezente Frisuren, unauffälliger Schmuck, ggf. flache Schuhe aus Sicherheitsgründen). Eine kreative Firma mit einem jungen Team lässt eventuell mehr individuellen Stil zu, solange dieser professionell wirkt. Unabhängig vom genauen Stil gilt immer: ein sauberes, ordentliches und gepflegtes Auftreten ist unerlässlich, da solche Details viel über die internen Standards aussagen. Die Führung sollte sich fragen: „Vermittelt das Aussehen unseres Empfangsteams die gleiche Qualität und Haltung wie unsere Produkte?“ Falls nicht, besteht Handlungsbedarf. Ein sinnvoller Ansatz ist, wie oben erwähnt, ein paar Schlüsselbegriffe zu definieren, die das Markenimage beschreiben (z.B. innovativ, freundlich, luxuriös, umweltbewusst) und dann zu überlegen, wie sich diese Eigenschaften im Kleidungsstil übersetzen lassen. So würde ein Unternehmen mit dem Anspruch kreativ und modern seine Mitarbeiter eher ermutigen, modische Akzente zu setzen, anstatt auf rein formale Kleidung zu pochen. Eine umweltbewusste Firma hingegen wird protzig-teure Garderobe eher unpassend finden und stattdessen Wert auf nachhaltige, schlichte Kleidung legen.

Die folgende Tabelle zeigt Beispiele, wie der Empfangsdresscode je nach Unternehmensprofil gestaltet werden kann:

Unternehmensprofil

Empfohlener Kleidungsstil am Empfang

Ingenieurtechnik / Tech

Funktional und gepflegt: z.B. ein Hemd oder Polo mit Firmenlogo, kombiniert mit Blazer oder Sakko – praktisch und teamorientiert (spiegelt den Fokus auf Sachlichkeit und Präzision).

Globales Markenunternehmen

Stylishes Business Casual: modisch abgestimmte Kombination, etwa ein modernes Kostüm oder Sakko-Hosen-Ensemble in aktuellen Farben; Namensschild mit Logo als Abrundung (vermittelt Trendbewusstsein und Professionalität).

Familiengeführter Betrieb

Klassisch formell: Dunkler Anzug bzw. Kostüm in Marine oder Anthrazit, helles Hemd/Bluse, dezente Accessoires; evtl. Krawatte/Tuch in Firmenfarbe (signalisiert Tradition, Verlässlichkeit und Seriosität).

(Tabelle: Beispiele für Empfangskleidung passend zur Unternehmensidentität.)

Solche Richtlinien helfen, dass das Erscheinungsbild der Empfangsmitarbeiter eine einheitliche Botschaft sendet. Es empfiehlt sich zudem, Vorgaben zur Körperpflege und erlaubten Accessoires festzuhalten (z.B. ob sichtbare Tattoos oder Piercings verdeckt werden sollen – je nachdem, wie konservativ die Firmenkultur ist). Wichtig ist die Verlässlichkeit der Umsetzung: Ein Besucher sollte an jedem Wochentag ein Empfangsteam vorfinden, das immer dem Markenimage entsprechend gekleidet ist – und nicht montags formell und freitags plötzlich betont lässig, was einen inkonsistenten Eindruck hinterließe. Indem das Unternehmen den Dresscode als Teil der Unternehmenskultur begreift und den Mitarbeitern den Hintergrund dazu vermittelt, versteht das Empfangsteam „worauf es ankommt“ und warum sein Auftreten so wichtig ist. Ein durchdachter Dresscode beeindruckt nicht nur Besucher, sondern verleiht den Empfangsmitarbeitern selbst ein Gefühl von Stolz und Sicherheit, da sie wissen, dass sie das Unternehmen würdig nach außen repräsentieren. Gerade im deutschen Industriesektor – wo viele Gäste mit Erwartungen an deutsche Professionalität und Qualität eintreffen – zahlt sich ein Empfangsteam, das dieses Bild optisch bestätigt, in Form von Vertrauen und Glaubwürdigkeit aus.